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Talsperre und Luisenhof als Ziel
Bundestagskandidatin Beate Schmidt-Kempe und Vöhrenbacher Themen
Eine zierliche Person, helle, wache Augen und ein Händedruck, der verrät,
dass in diesem zarten Menschen wesentlich mehr Energie und Durchsetzungsvermögen
stecken, als man vermuten möchte - daß ist der erste Eindruck, den die
SPD-Bundestagskandidatin Beate Schmidt-Kempe beim Beobachter hinterlässt.
Die Fachanwältin für Arbeitsrecht bestätigt bei ihrem Besuch in Vöhrenbach,
dass ihr nicht nur das juristische Fachgebiet geläufig ist. So gewinnt
das Thema regeneratvie Energien beim Besuch der Linachtalsperre schnell
auch politische Bedeutung. Kaum zu glauben, dass bereits jetzt über eine
Millionen Kilowattstunden pro Jahr an Strom erzeugt werden, genug um bis
zu 300 Haushalte zu versorgen. „Würde denn die Leistung der Talsperre
bei Vollstau für die Versorgung ganz Vöhrenbachs ausreichen“, will Beate
Schmidt-Kempe wissen. „Das können wir leider nicht genau sagen, weil die
verschiedenen Industrieunternehmen eigene Versorungsverträge mit den Energieunternehmen
haben“, antwortet Bürgermeister Robert Strumberger. Aber es gehe ja nicht
nur um wirtschaftliche Belange, schließlich sei die Linachtalsperre auch
ein touristischer Anziehungspunkt. Der See böte sich als ideales Naherholungsgebiet
an und letztendlich habe man gerade auch für die Zukunft eine Verantwortung.
Was im Klartext heißt: verstärkte Nutzung erneuerbarer Energiequellen.
Begeistert von den Projekten rund um die Talsperre wie beispielsweise
den Rundweg zeit sich die Bundestagskandidatin. Im Anschluss an die Talsperrenbesichtigung
führt der Weg in den Vöhrenbacher Luisenhof. Pflegedienstleiterin Marion
Beckmann gibt beim Kauffee einen kurzen Einblick in das neue Seniorenheim.
Ihre Hauptsorgen liegen im personellen Bereich. „Es ist extrem schwierig,
Fachpersonal zu bekommen.“, beklagt sie und weiter: „Das Arbeitsamt mach
die Zusammenarbeit auch nicht leicht.“ Zwei ungelernte Kräfte - „aber
mit sehr viel Erfahrung“- hätten sich zur Ausbildung entschlossen. Benötigt
wird dazu die Förderung des Arbeitsamtes. von den Voraussetzungen her
sei alles geklärt, doch nach wie vor fehlt die Zusage des Amtes. „Das
zieht sich hin und die Leute wissen nicht, woran sie sind“, bemängelt
die Pflegedienstleiterin. „Geben Sie mir mal den Namen des zuständigen
Sachbearbeiters, so kann es ja nun wirklich nicht gehen“. Der resolute
Ton von Beate Schmidt-Kempe verrät, dass in dieser Frau wesentlich mehr
Energie steckt, als es den Anschein hat. (Südkurier, 29.06.2002)
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