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Letztes Update: September 12, 2002 22:27
 

"... denn so viel Mumm musch habe"
Ute Vogt macht in Villingen-Schwenningen für Gerhard Schröder mobil
Villingen-Schwenningen (vh). Die Landesvorsitzende Ute Vogt, SPD, machte gestern in der Neuen Tonhalle in Villingen-Schwenningen mehr Leute für die Fortsetzung der jetzigen Regierungskoalition mobil als FDP-Kanzlerkandidat Westerwelle mit seinem "Guidomobil". Den Besucherzahlenvergleich mit der Veranstaltung der Liberalen in Tuttlingen flocht Moderator Thomas Minhorst nebenbei an. Ansonsten wirkte nichts zufällig. Alles wirkte gut inszeniert bis hin zum als Pappmodell aufgestellten Gerhard Schröder, übrigens nicht Originalgröße. Dem würde sie glatt ins Wort fallen, "denn so viel Mumm musch habe", sagte Vogt. Die bei einer Pressekonferenz von Edmund Stoiber vorgestellte Familienfachfrau Reiche habe es sich dagegen gefallen lassen, dass der CSU-Kanzlerkandidat für sie antwortete. Vogt ging bei vier Themen ins Detail und lieferte so für die Genossen Argumentationshilfe. Gespräche an Stehtischen ergaben sich vor Beginn der Veranstaltung. Auch zwei Stunden danach lief man nicht gleich auseinander. Zur propagierten Halbzeit von Bundeskanzler Gerhard Schröder zwei Monate vor der Bundestagswahl erhielt Vogt müden Beifall für die Erklärung zum Scharping-Rauswurf. "Keiner freut sich einen Minister zu verlieren", aber die SPD habe eine andere Kultur im Umgang mit Politikern, die in der Amtsführung einen Fehler gemacht hätten. Die 30 Parteiausschüsse nach dem Müllskandal in Köln waren gemeint. Widerspruch erhielt die Landesvorsitzende von Henning de Gruyter, VS-Schwenningen, der beklagte: "Die Partei hat vergessen, dass die Summe aller Beteiligten den Erfolg ausmacht. Heute ist alles Chefsache". Anders fiel dagegen die Erklärung von Heinz Geyer, DGB, aus, der an der Regierungskoalition festhalten möchte. "Ute, du hast uns hinter Dir", versicherte außerdem Kreisrat Lukas Duffner. Aus dem Publikum forderten Frauen Vogt auf, sich für die Abschaffung der Steuerklasse fünf einzusetzen. Da sei noch Überzeugungsarbeit beim Finanzminister notwendig, so Vogt, "doch es deprimiert wirklich, wenn man sieht, was übrig bleibt", kommentierte sie die zunächst bei dieser Lohnsteuerklasse monatlich ausgezahlte Summe.
(Schwarzwälder Bote, 23.07.2002)

 
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