:: Presse ::

Letztes Update: Mai 23, 2005 18:28
  Rapsdiesel: Chance für Baaremer Bauern

SPD-Forum überzeugt sich von Vorzügen des biogenen Treibstoffs vom Maschinenring Donaueschingen (klk) Die SPD-Kreisvorsitzende darf ein paar Milliliter an der Zapfsäule verschütten, ein Landtagsabgeordneter aus dem Neckar-/Odenwaldkreis, präsentiert stolz seinen Audi, "der noch nie etwas anderes sah, als Raps-Methyl-Ester (RME)". Die SPD macht sich für den Bio-Diesel vom Maschinenring stark - und veranstaltete dazu ein Forum im Donaueschinger Hotel "Concorde". Der politische Kurs, der von der Atomenergie weg führt, gewinnt an Logik, wenn statt dessen regional verankerte und umweltfreundliche Energiequellen zur Anwendung kommen, die zudem einer Branche, die unter sinkendem Stern steht, zu neuem Ansehen verhelfen. Die Landwirtschaft profitiert von neuen Methoden, Biomasse und regenerative Energien zu nutzen. Biogas und Holzpellets, wenn schon nicht mit ungetrübter Freude die Windenergie, erschließen dem Berufsstand neue Einnahmequellen. Der SPD-Abgeordnete Gerd Tessmer würde derzeit wohl sogar noch eine Werbeverkaufsveranstaltung buchen, wenn beim Bus Rapsdiesel im Tank wäre. Dass Klaus Hall, Geschäftsführer des Maschinenrings Schwarzwald-Baar und der Ölmühle in der Donaueschinger Raiffeisenstraße, jetzt auch dafür wirbt, dass der Ringzug, Lastwagen und Omnibusse mit Biodiesel betankt werden, passt dem engagierten Landtags-Genossen voll ins Konzept. Biologisch abbaubar Aus rund 40 Tonnen Raps werden derzeit in der Donaueschinger Anlage 13000 Liter Öl gepresst, die vom Speiseöl über die Energiegewinnung bis hin zum Heizen für beinahe alles gut sind. Aus Versehen auf dem Boden verschüttet, baut der Biodiesel sich in 21 Tagen zu 99,6 Prozent ab. Die Feuerwehr, sagt Hall, weiß schon Bescheid, und rückt bei einem Rapsöl-Vorfall unverrichteter Dinge wieder ab. Im Schwarzwald-Baar-Kreis, Tuttlingen und Rottweil könnten mit derzeit 6700 Hektar Raps 8,41 Millionen Liter Treibstoff erzeugt werden - das müsste auch für den Ringzug reichen. Die Qualität des Brennstoffs wird kontrolliert, sagt Hall, strenge Richtlinien beachtet. Zudem brauche der Treibstoff nicht aus Venezuela importiert zu werden, sondern wachse auf heimischen Feldern, was einer Kreislaufwirtschaft nahe käme, die zudem neutral wäre, was das Kohlendioxid beträfe. Nur Bundesfinanzminister Hans Eichel wäre vielleicht sauer: Bei sieben Prozent weniger, die wegen der Steuerbegünstigung von Rapsdiesel wegfallen, sähe er - zumindest teilweise - in die Röhre. Rund 25 Forums-Teilnehmer, darunter SPD-Kreis-Chefin Beate Schmidt-Kempe, SPD-Kreistagsfraktionssprecher Rüdiger Schell und zahlreiche Stadträte, spendeten dem stellvertretenden SPD-Kreisvorsitzenden Armin Frank, Teßmer und Hall für ihre Ausführungen Beifall.

(Südkurier 21.05.2004)
 
Zurück