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Letztes Update: Mai 23, 2005 18:42
  Ringen um Zuschüsse - Geld für Beratungsstelle

Schwarzwald-Baar (ewk) Die freiwilligen Leistungen, bisher eine Möglichkeit Kommunalpolitik zu gestalten, kommen bei der äußerst schlechten Finanzlage der Kommunen gleich mehrfach auf den Prüfstand. Im Jugendhilfeausschuss des Kreistages wurde um einen Erhöhungsantrag der kirchlichen Beratungsstelle im Stadtbezirk Schwenningen gerungen und - zur allgemeinen Überraschung - dann doch mit großer Mehrheit positiv an den Kreistag empfohlen. Mit ihrem qualifizierten Personal bieten die psychologische Beratungsstelle der evangelischen und katholischen Kirche in Schwenningen und die Beratungsstelle des Landkreises in Villingen Erziehungs-, Jugend-, Lebens- und Eheberatung an. Dass diese Arbeit auch vorbeugend zur Vermeidung beispielsweise kostenträchtiger Heimaufenthalte sein kann, wird allgemein anerkannt, ist andererseits aber kaum belegbar. Pflichtaufgabe des Kreises Solche Beratungsarbeit zu finanzieren, ist eine Pflichtaufgabe des Landkreises. Die beiden Einrichtungen sind insbesondere für Kindertagesstätten und Schulen ein wichtiges Gegenüber. Laut bisher geltendem Vertrag wird der Abmangel, also die nicht durch Einnahmen gedeckten Kosten, der kirchlichen Beratungsstelle zu 20 Prozent von den Kirchen und zu 80 Prozent von der Kommune und dem Landkreis finanziert. Per Vertrag waren so bisher auch steigende Personalkosten abgesichert. Während die Stadt ihren Anteil in den Haushalt eingestellt hat, strich die Strukturkommission des Kreistages diese Dynamisierung und schrieb die Leistungen für 2004 und 2005 auf 13400 Euro fest. Bereits im Mai vergangenen Jahres hatte der evangelische Kirchenbezirk Tuttlingen als Träger der Beratungsstelle Schwenningen zusätzliche 2200 Euro zur Kostendeckung beantragt. Im Rahmen der Haushaltsberatungen machte sich jetzt SPD-Kreisrätin Beater Schmidt-Kempe für das Anliegen der Beratungsstelle Schwenningen stark und beantragte, den Haushaltsansatz für 2005 um die jetzt für zwei Jahre gewünschte Erhöhung von 4400 auf insgesamt 17800 Euro aufzustocken. Entgegen der Haltung der Christdemokraten, die bei ihrem fraktionell vereinbarten Sparkurs bleiben wollten, konnte Schmidt-Kempe mit 16 Ja-Stimmen gegen vier Ablehnungen und zwei Enthaltungen im Jugendhilfeausschuss doch eine positive Empfehlung an den Kreistag durchsetzen. Für Bruno Arm, Leiter der Beratungsstelle Schwenningen, hängt an dieser Dynamisierung der Bestand der Einrichtung. Andernfalls müsse man das Beratungsangebot in Schwenningen aufgeben.

(Südkruier 19.01.2005)
 
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