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Die Politik der FDP
FDP will Steinzeitkapitalismus
Die FDP will sich Stück für Stück von den Grundpfeilern der sozialen Marktwirtschaft
und den bewährten Instrumenten des Interessenausgleichs verabschieden.
Heute hat sie im Präsidium beschlossen, mit der Forderung nach der massiven
Einschränkung von Mitbestimmung und der Tarifautonomie in den Wahlkampf
zu gehen.
Die Kernpunkte:
• Wenn sich 75 Prozent der Mitarbeiter in geheimer Abstimmung entscheiden,
vom Flächentarifvertrag abzuweichen, dann soll das auch Gültigkeit haben.
• Die Arbeitnehmervertreter in den Aufsichtsräten sollen aus den Betrieben
kommen und ausschließlich von den Arbeitnehmern des Betriebs selbst bestimmt
werden.
• Die paritätische Mitbestimmung muss […] durch Drittelbeteiligung der
Belegschaft ersetzt werden. Die Gewerkschaften, die für Westerwelle die
„wahre Plage der Gesellschaft“ sind, sollen entmachtet werden. Das FDP-Programm
„Selbstbestimmung statt Funktionärsfremdbestimmung“ (FDP-Beschluss) hat
das Faustrecht in den Betrieben zur Folge.
Die geforderte Aufweichung des Flächentarifvertrags verkennt die Flexibilität,
die gerade der Flächentarifvertrag in den letzten Jahren an bedrohten
Standorten gezeigt hat. Standortvorteile, wie geringe Streiktage, verspielt
die FDP damit systematisch.
Arbeitgeber auf Distanz zu Unionsplänen Unternehmerverbände halten wie
der DGB Änderungen des Tarifrechts für überflüssig
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/06.06.2005/1861041.asp
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